Schrittweiser Aufbau eines Franchise-Systems Teil 1

Ob in der Industrie, der Kultur, im Handel oder im Dienstleistungsgewerbe inklusive Handwerk – Franchise-Systeme finden sich in allen Branchen. Franchising bietet gerade KMU (kleinen und mittelständischen Unternehmen) die Möglichkeit, durch den Partnerverbund die Markt- und Ressourcenmacht eines Grossunternehmens zu erreichen.

 

Die Vorteile kleiner Unternehmen wie Reaktionsschnelligkeit und Anpassungsfähigkeit bleiben dabei jedoch erhalten, denn der stetige Austausch mit den unternehmerisch handelnden Franchise-Nehmern hält das Geschäftskonzept à jour. In unserer komplexer werdenden Welt sind das unschätzbare Mehrwerte, Marktveränderungen frühzeitig zu erkennen und dafür Lösungen zu entwickeln. Doch bevor diese positiven Effekte eintreten können, bedarf es einer soliden Vorbereitung.

Bellone/Matla haben dafür in ihrem „Praxisbuch Franchising“ einen 8-Schritte-Einstieg für den Aufbau eines Franchise-Systems konzipiert. In diesem Blog-Artikel werden die ersten beiden Schritte mit entsprechenden Fragestellungen zu Ihrer Reflexion vorgestellt:

 

1. Franchising für gesunde Unternehmen

Franchising ist eine Wachstumsstrategie, wichtig ist deshalb der Gesundheitscheck des Unternehmens vor einer geplanten Expansion.

  • Liegt ein Erfolg versprechendes Geschäftskonzept vor?
  • Ist die Organisationsform marktgerecht?
  • Können die Leistungen, Produkte und Prozesse standardisiert und multipliziert werden?
  • Besteht ein Wille zum Wachstum?

Klare und belastbare Ergebnisse erhalten Sie mit einer Unternehmensdiagnose anhand der SWOT-Analyse.

  • Wo sehen Sie Stärken (Strengths), Schwächen (Weaknesses), Chancen (Opportunities) und Bedrohungen (Threaths) in Ihrem Konzept?

 

 2. Franchising als strategische Entscheidung

Nicht taktische Umsatzerhöhung und kurzfristige Gewinnsteigerung sind Ziele im Franchising. Nachhaltiges Unternehmenswachstum steht im Mittelpunkt. Entsprechend verantwortlich sollten die langfristigen Entscheidungen, auf Basis nachprüfbarer Informationen, getroffen werden.

  • Hat sich die Vision, die einmal bei der Entwicklung des Konzeptes bestanden hat, realisiert und wurden Wachstumsziele erreicht?
  • Sind die Schritte zur Abdeckung des heimischen Marktes und zur grenzüberschreitenden Expansion noch immer realistisch oder haben sich wichtige Parameter geändert?
  • Ändert sich dadurch auch die gesamte Zeitplanung und damit entsprechend die Wirtschaftlichkeitsberechnung?
  • Welche Motive haben Sie für die Expansion per Franchising?

 

Fortsetzung im nächsten Blogartikel.

 

Prof. Veronika Bellone ist Geschäftsführerin und Franchise Consultant der Bellone Franchise Consulting GmbH, doziert Marketing an der FHNW (Fachhochschule Nordwestschweiz) und ist Autorin diverser Fachbücher zu den Themen Franchising und Marketing. 

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